Fit für die Zukunft? Nachfolge meistern!

Nachfolgeprozesse in Familienunternehmen werfen viele Fragestellungen auf, beispielsweise wieviel Vorlauf brauchen wir für den Prozess?, wo finden wir einen Käufer? Bis hin zu komplexen Themen, wie die Vorsorge der Eltern etc…. Wirklich herausfordernd ist jedoch meist die emotionale Komponente. Schließlich müssen ja die richtigen Entscheidungen für die Zukunft der Firma, der Mitarbeiter und der Familie getroffen werden.

Im Expertengespräche zeigen Petra Wefels und Bernhard Kluge auf, worauf Firmeninhaber bei der Vorbereitung des Nachfolgeprozesses achten müssen.

craft: In den kommenden 5 Jahren steht bei 200.000 Handwerksunternehmen eine Nachfolge an. Es gibt Erfahrungswerte, dass rund 50 % der Unternehmensnachfolgen scheitern. Welche Gründe erleben sie hierbei in der Praxis?

Petra Wefels: Häufig erleben wir, dass die Planungs- und Vorlaufzeit für den Nachfolgeprozess unterschätzt wird. Aus unserer Sicht ist es gut, sich fünf Jahre vor der geplanten Übergabe erstmals Gedanken zu machen und einen Übergabefahrplan zu erarbeiten. Dann hat man auch noch ausreichend Zeit, verschiedene Alternativen zu durchdenken. Zudem benötigen steuerlich optimierte Strukturen häufig aus rechtlichen Gründen einen längeren Vorlauf und es wäre hier schade, den Wert nicht mitzunehmen.

Bernhard Kluge: Dem können wir nur zustimmen. Wir erleben es nicht selten, dass die Nachfolge von den Eigentümern immer wieder aufgeschoben wird. Oftmals muss es dann plötzlich sehr schnell gehen. Dies kann dann durch den Zeitdruck negative Auswirkungen auf das Ergebnis haben.

Bernhard Kluge, Petra Wefels, Andreas Reifsteck Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Karlsruhe

craft: Wie ist das bei einer innerfamiliären Unternehmensnachfolge?

Petra Wefels: Auch bei innerfamiliären Nachfolgen ist es sinnvoll, sich frühzeitig erste Gedanken zu machen und einen Übergabefahrplan zu erarbeiten.

Der Übergabeprozess ist auch immer eine große Chance, mit neuen Perspektiven auf das Unternehmen zu schauen und dieses zu optimieren: Ist das Geschäftsmodell noch zukunftsfähig? Wie transparent sind unsere Geschäftsunterlagen für eine schnelle Einarbeitung für den Nachfolger? Sind unser Geschäftsplan und unsere Finanzzahlen ausreichend für eine mögliche Bankenfinanzierung? Wie sichere ich die Altersversorgung der bisherigen Anteilseigner? Welche neuen Ideen kann der Nachfolger schon einbringen, um den Übergang auch kulturell gut zu meistern, um Mitarbeiter und Kunden zu binden?… Bei diesen und weiteren Fragen helfen wir, die richtigen Antworten zu finden.

craft.: Wie können wir uns einen externen Nachfolgeprozess konkret vorstellen?

Bernhard Kluge: Eine externe Unternehmensnachfolge ist ein Unternehmensverkauf. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, gilt es, einen strukturierten Verkaufsprozess durchzuführen. Grundsätzlich gibt es vier Schritte: Vorbereitung, Vermarktung, Verhandlung und Vertragsabschluss.

craft.: Wie können wir uns Ihre Unterstützung bei der Unternehmensnachfolge konkret vorstellen?

Bernhard Kluge: Wir begleiten Firmeninhaber während des gesamten Nachfolgeprozesses. Hierzu greifen wir auf unsere langjährige Fachexpertise zurück. Unsere Kunden können sich weiterhin auf ihr Geschäft, ihre Kunden und Mitarbeiter konzentrieren.

Petra Wefels berät insbesondere im Bereich Strategieentwicklung und bietet Coaching für die Inhaber und Nachfolger. Dies betrifft auch Entscheidungen bezüglich interner oder externer Nachfolge und die Mediation bei Konflikten.

Petra Wefels: Bernhard Kluge berät und unterstützt als Finanzexperte unsere Kunden bei allen Schritten des Verkaufs: Entscheidungsfindung, Erstellung der Verkaufsunterlagen, Unternehmensbewertung, Ansprache von Interessenten und Vertragsverhandlungen.

Wir arbeiten seit über 20 Jahren erfolgreich zusammen. Für unsere Kunden bringen wir immer vollen Einsatz bei Wahrung vollster Vertraulichkeit.

Das vollständige Interview ist erschienen in craft. Das Magazin der Kreishandwerkerschaft Karlsruhe, Ausgabe Nr. 1/2019